24.05.2022
Amazone damals und heute
Im Rahmen ihrer Kundenveranstaltung „Pflanzenbautage 2022“ haben die Amazonen-Werke Hasbergen-Gaste ihr neues landwirtschaftliches Museum auf dem benachbarten Amazone Versuchsgut Wambergen eingeweiht. Unter Federführung von Klaus Dreyer, dem ehemaligen Geschäftsführer der 3. Gründer-Generation, wurde das Museum in den 1810 gebauten Wohn- und Wirtschaftsgebäuden des Hofes Meyer zu Wambergen eingerichtet.
Insgesamt haben über 20 historische Landmaschinen und 120 kleinere Ausstellungsgegenstände sowie viele geschichtsträchtige Bilder einen gebührenden Platz in dem landwirtschaftlichen Museum der Amazone-Gruppe gefunden. Über viele Jahre hat Klaus Dreyer die wertvollen Maschinen, die größtenteils aus eigener Produktion stammen, mit großer Leidenschaft gesammelt und restaurieren lassen. Besonderes Augenmerk gilt den Geräten aus dem frühen 20. Jahrhundert. Getreidereinigungs-Maschinen und Kartoffelsortierer gehörten zu den Produkten, mit denen die Amazonen-Werke ihre ersten Erfolgsgeschichten auch im Export nach Übersee schrieben. Die älteste der ausgestellten Maschinen ist ein Amazone Kultivator „Typ Siegfried“ zur flachen Stoppelbearbeitung aus dem Jahr 1904. Des Weiteren finden sich unter den Ausstellungsstücken Walzenstreuer und Scheibendüngerstreuer aus unterschiedlichen Epochen, die die enorme technische Entwicklung in diesem Segment veranschaulichen. Amazone brachte 1958 den ersten Dreipunkt-Zweischeibenstreuer ZA (Zentrifugal-Anbaumaschine) auf den Markt, der später zum Vorbild fast aller auf der Welt verwendeten Düngerstreuer avancierte. Außerdem ist eine Feldspritze des Typs S300 mit einem Kunststofftank aus eigener Fertigung aus dem Jahr 1969 zu sehen, mit der Amazone den Einstieg in eine neue Branche gründete. Unter den Sämaschinen aus den 50er bis 80er Jahren ist auch die legendäre D4 ausgestellt, die dem Unternehmen damals schon nach kurzer Zeit die Marktführerschaft auch auf diesem Gebiet einbrachte.
Zahlreiche weitere Museumsstücke und historische Bilder vermitteln einen eindrucksvollen Einblick in das damalige Leben auf dem Hof.
Über das Versuchsgut Wambergen:
Der sogenannte Meyerhof ist eine Gründung aus der Frankenzeit als Stützpunkt und Wirtschaftshof und blickt somit auf eine 1000jährige Geschichte zurück. Der Hof Meyer zu Wambergen wurde 1350 zuerst urkundlich als Lehnshof des Osnabrücker Bischofs erwähnt und bildete im 16. Jahrhundert das Zentrum des Weilers Wambergen. 1810 wurde das Wohn- und Wirtschaftsgebäude errichtet. Es ist Dokument von den ersten bäuerlichen Hallenhäusern, bei dem die neue und sich dann durchsetzende Bauform des Vierständerbaus kombiniert mit verputzten massiven Bruchsteinmauern angewendet wurde. Dieses Gebäude ist bis heute in seiner damaligen Form erhalten geblieben.
2018 ist der Hof Meyer zu Wambergen in den Besitz der Amazone-Gruppe übergegangen und dient heute unter anderem für die Ausrichtung von Kundenveranstaltungen des Unternehmens. Seit 2020 werden die umliegenden Flächen gemeinsam mit der Agravis Raiffeisen AG und dem Amazone Tochterunternehmen Schmotzer Hacktechnik für ein großangelegtes Versuchswesen „Controlled Row Farming (CRF)“ genutzt. Hier werden Versuche zu neuen landwirtschaftlichen Verfahren von Kulturen in festen Reihenabständen durchgeführt.
Das Museum soll Amazone Besuchergruppen die historische Landwirtschaft näherbringen. In Verbindung mit den Versuchsflächen, die mit zukunftsorientierten und hoch technologischen Landmaschinen bewirtschaftet werden, wird besonders deutlich, welch großartigen Fortschritte die Landtechnik in den vergangenen Jahren gemacht hat.
Zu den Gästen der Museums-Einweihung zählten u.a. Katja Mittelberg-Hinxlage (Stellvertretende Bürgermeisterin Gemeinde Hasbergen) (Mitte) sowie Jürgen Klein (Verwaltungsleitung Gemeinde Hasbergen) (rechts)
Des Weiteren im Bild (v.r.n.l.): Klaus Dreyer (ehem. Amazone Geschäftsführer der 3. Gründer-Generation); Christian Dreyer (Vorsitzender der Amazone Geschäftsleitung und Inhaber) und Frau Bettina Dreyer (Inhaberfamilie)