07.10.2014
Amazone: Weltrekord im Pflanzenschutz
Können 1.000 ha Fläche in 24 Stunden pflanzenschutztechnisch bearbeitet werden? Diese Frage kann jetzt mit Ja beantwortet werden: Mit 1.032 Hektar behandelter Fläche in nur 24 Stunden hat jüngst die Pflanzenschutzspritze UX 11200 von Amazone einen neuen Weltrekord aufgestellt.
Umgerechnet auf die durchschnittliche Flächenleistung setzte die UX 11200 mit 43 ha pro Stunde eine weitere neue Höchstmarke für die Leistungsfähigkeit der heutigen modernen Pflanzenschutztechnik. Mit 12.000 l Tankvolumen und einem Tandemachsaggregat ist sie die derzeit größte Anhängespritze im Amazone-Programm. Ausgerüstet mit einem 40 m breiten Super-L-Gestänge und gezogen von einem 330 PS starken Fendt-Traktor konnte sie im Zuge des Weltrekords je nach Witterungs- und Feldbedingungen tagsüber mit 13 bis 15 km/h und nachts – dank Windstille sowie Taubildung auf den Pflanzen - mit 17 km/h gefahren werden. Die Befüllung der Spritze erfolgte jeweils direkt auf den Schlägen über einen 21 m³- Wasserwagen der Fa. Annaburger sowie ein 1000 l-Gebinde mit Pflanzenschutzmitteln auf der Ladefläche des Zugfahrzeugs, einem Unimog der Fa. Mercedes.
Der Start der auf exakt 24 Stunden angelegten Weltrekordfahrt erfolgte am 03.09.2014 um 12.12 Uhr auf dem Landwirtschaftbetrieb Golzow im brandenburgischen Golzow. Der Betrieb bewirtschaftet insgesamt 6.490 ha Fläche und repräsentiert damit europäische Praxisbedingungen, auf denen die UX 11200 ihre Leistungsstärken voll ausspielen kann.
Die konkrete Aufgabe lautete, im Nachgang der Rapsernte auf 15 verschiedenen Schlägen den wieder aufgelaufenen Raps mit Glyphosat und einer Wassermenge von 100 l/ha zu behandeln. Alle Maßnahmen erfolgten in permanenter Absprache mit dem Pflanzenbauleiter des Betriebes. Als Düsenmaterial standen TurboDrop High Speed Düsen von Agrotop in unterschiedlichen Größen (025, 03, 04) zur Verfügung. Gefahren werden konnte dann aber über die gesamte Zeit mit 03 er Düsen.
Infolge unterschiedlich lang gemähter Stoppeln sowie wieder aufgelaufenen Rapspflanzen in verschiedenen Wuchslängen erwiesen sich die Flächen als sehr inhomogen und damit besonders anspruchsvoll für die Gestängeführung der Spritze. Zusätzlich erschwert wurde die Arbeit durch Masten und Bewässerungsanschlüsse auf den Flächen. Sämtliche Hindernisse und Ausschlusszonen waren deshalb vor dem Rekord im Traktor-Terminal hinterlegt worden, um die ortsfremden Fahrer rechtzeitig auf diese Stellen hinzuweisen. Der Traktor war außerdem mit einem automatischen Lenksystem ausgerüstet, das über eine mobile Station mit RTK-Korrektursignalen versorgt wurde. Die Bedienung der Spritzentechnik erfolgte über das Amatron 3-Terminal von Amazone, die automatische Vorgewende- und Teilbreitenschaltung über die Section Control-Technik des Schlepper-Terminals.