22.04.2021, Hasbergen-Gaste
AMAZONE Gruppe weiter mit dynamischem Wachstum
Die Amazone Gruppe hat im Geschäftsjahr 2020 die Umsatzmarke von 500 Mio. Euro übertroffen. Weltweit erzielte der Hersteller von Land- und Kommunaltechnik ein Umsatzwachstum von 15 % gegenüber dem Vorjahr.
Den Gesamtumsatz 2020 beziffert das Familienunternehmen auf 537 Mio. Euro (Vorjahr 2019: 467 Mio. €). Damit erreichte Amazone die höchsten Erlöse in der 138-jährigen Firmengeschichte. Trotz der Beeinträchtigungen durch die Corona-Pandemie konnte ein deutliches Umsatzplus erzielt werden. „Dies ist ein starkes Ergebnis und ein großer Erfolg für die gesamte Amazone Gruppe und unsere Partner“, stellen Christian Dreyer und Dr. Justus Dreyer heraus. „Das gesamte Team hat im vergangenen Geschäftsjahr alles daran gesetzt, einen möglichst normalen Betrieb in der Corona-Pandemie zu gewährleisten. Durch das hohe Engagement und die Disziplin aller Mitarbeitenden konnten Verzögerungen in der Produktion vermieden und alle Aufträge gemeinsam mit unseren Vertriebspartnern ausgeliefert werden.“
Die breite internationale Aufstellung hat sich besonders auf das positive Ergebnis ausgewirkt. Mit über 80 % Exportanteil und dem großen Angebot für jede Betriebsgröße kann Amazone von einer guten Stellung auf allen wichtigen Exportmärkten profitieren. Insbesondere in Deutschland, Dänemark, Belgien, Russland und Österreich haben sich die Landtechnikgeschäfte sehr gut entwickelt. Auch in Frankreich, Polen und Großbritannien konnten erneut gute Umsätze erzielt werden.
Die Zahl der Beschäftigten blieb im Jahresverlauf insgesamt stabil und liegt aktuell weltweit bei 1900 Mitarbeitenden.
Trotz der erschwerten Rahmenbedingungen durch die Corona-Pandemie ist es Amazone im vergangenen Jahr gelungen, wichtige Investitionsprojekte planmäßig abzuschließen. So konnte das neue Ersatzteilzentrum „Global Parts Center“ am Standort Tecklenburg-Leeden an den Start gehen. Die erhöhten Lagerkapazitäten und die komplett neue, moderne Ersatzteillogistik mit deutlich reduzierten Durchlaufzeiten sichern weltweit einen hohen Servicegrad. Für den Ausbau der internationalen Vertriebsaktivitäten wurde in der Ukraine eine neue Niederlassung eröffnet. Der neue Standort in Kiew bietet den Kunden vor Ort ein größeres Beratungsangebot und erweiterte Serviceleistungen.
Insgesamt beliefen sich auch 2020 die Investitionen in Sachanlagen im zweistelligen Millionenbereich. In die Gebiete Forschung und Entwicklung hat das Unternehmen mehr als 6 % des Umsatzes investiert. In diesem Jahr ist ein bedeutender Ausbau des Standortes Bramsche geplant. In dem Fertigungswerk für Großmaschinen an der BAB A1 werden neue Hallen mit Flächen von 8.000 qm entstehen.
Amazone hält darüber hinaus beständig an den Plänen zur Weiterentwicklung des Produktprogramms fest. Auf die immer größer werdende Nachfrage nach Präzisionslandwirtschaft hat Amazone bereits mit vielen innovativen Lösungen reagiert. Im Bereich der Düngetechnik sei zum Beispiel die sensorgesteuerte Querverteilung „ArgusTwin“ genannt, die den Einfluss von wechselnden Düngereigenschaften überwacht und das Streubild automatisch optimiert. Zusätzlich kann über das „WindControl-System“ der Windeinfluss geprüft und das Streubild ausgeglichen werden. Somit werden Über- bzw. Unterdüngungen vermieden.
Zukunftsweisende Präzisionstechnik findet natürlich auch im Pflanzenschutz erfolgreich Anwendung. Mit Hilfe der elektrischen Einzeldüsenschaltung „AmaSelect“ in Kombination mit der automatischen Teilbreitenschaltung „GPS-Switch“ wird eine Teilbreite von nur 50 cm ermöglicht. Das vermeidet bis zu 85 % der Überlappungen in Keilen oder am Vorgewende und spart bis zu 10 % Pflanzenschutzmittel ein.
Mit der variantenreichen Bodenbearbeitungspalette, inklusive der Pflugbaureihen, konnten besonders erfreuliche Absatzergebnisse erreicht werden. Das gleiche gilt für die Großflächensätechnik, die mit unterschiedlichen Aussaatverfahren in verschiedenen Märkten Resonanz fand. In der Einzelkornsätechnik setzt Amazone mit der neuen Precea Maßstäbe hinsichtlich Präzision und Geschwindigkeit.
Positive Entwicklungen gibt es auch bei der seit 2019 zur Amazone Gruppe gehörenden Schmotzer Hacktechnik. Die mechanische Pflanzenschutztechnik gewinnt dank sehr exakter Kamera-, GPS- und Steuerungstechnik und damit verbundener Leistungssteigerung an Bedeutung.
Seit Juni 2020 führt Amazone unter anderem mit dem Einsatz von Schmotzer Hackgeräten ein langfristig angelegtes Ackerbau-Versuchsprojekt auf dem neuen Versuchsgut Wambergen durch. Unter dem Titel Controlled Row Farming (CRF) wird ein vollkommen neues Ackerbauverfahren für die Landwirtschaft vorgestellt, bei dem jede pflanzenbauliche Maßnahme im Bezug zu einer festen Reihe erfolgt.
Das Ziel von Amazone ist es, die weitere Entwicklung von modernen Präzisionstechnologien zu intensivieren, um mehr Klima-, Natur- und Umweltschutz umzusetzen sowie gleichzeitig höchste Erträge zu sichern und Kosten zu sparen. Ein wesentlicher Aspekt ist dabei die Digitalisierung und Vernetzung aller betrieblichen Prozesse. „Amazone 4.0 ist der Schlüsselbegriff für unseren Beitrag in den Bereichen Software, Elektronik und Sensorik für mehr Präzision, Bedienkomfort und Transparenz“, signalisieren die Eigentümer. „Unsere Stärke ist unser hauseigenes Elektronik-Know-how in Form einer erfahrenen Entwicklermannschaft, die mittlerweile auch die Software selbst programmiert.“
Insgesamt sieht das Unternehmen im „Intelligenten Pflanzenbau“ viele zukünftige Veränderungen mit großem Potential für sich und die Vertriebspartner. Diese reichen von modernisierten Anbau- und Aussaatverfahren über die Sortenwahl, abwechslungsreichere Fruchtfolgen bis hin zum Anbau von Zwischenfrüchten und Untersaaten.
Dass Amazone mit seiner Produktstrategie bei den Landwirten sehr gut ankommt, spiegelt auch das jährlich erscheinende ImageBarometer der DLG (Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft) wider. Bei der kürzlich veröffentlichten Umfrage kann Amazone sich weiterhin auf dem 4. Platz behaupten und hat damit das beste Image in der gesamten Landtechnik unter den mittelständischen Geräteherstellern.
„Leider fallen aufgrund der Corona-Pandemie viele landwirtschaftliche Messen und Fachveranstaltungen aus, die uns für die Vorstellung unserer Innovationen wichtige Kontaktpunkte bieten“, berichten Dreyers weiter. „Wir versuchen dies mit unserem starken, flächendeckenden Vertriebsteam und Händlernetz auszugleichen. Unterstützend bauen wir den digitalen Kommunikationsweg weiter aus. Eine erst im letzten Jahr neu konzipierte Homepage stellt nutzerfreundlich strukturierte Informationen und Kontaktmöglichkeiten zur Verfügung. Außerdem bietet eine 360 Grad Tour einen virtuellen Einblick in die aktuellen Baureihen unserer Land- und Kommunaltechnik. Der Einsatz verschiedener digitaler Servicetools hat sich bei der Zusammenarbeit mit unserem Fachhandel sehr gut etabliert.“
Die Umsatzentwicklung für das Geschäftsjahr 2021 prognostizieren die beiden Eigentümer verhalten optimistisch: „Die Auftragslage ist über alle Produktbereiche zum aktuellen Zeitpunkt gut. Somit können wir dem ersten Halbjahr 2021 sehr positiv entgegen sehen. Jedoch können die dynamische Pandemie-Lage sowie weiter anhaltende wirtschaftliche Herausforderungen und sich verändernde politische Rahmenbedingungen die Konjunktur negativ beeinflussen. Zudem werden wir zurzeit mit überproportionalen Preissteigerungen und Engpässen vonseiten unserer Zulieferer konfrontiert. Darüber hinaus muss sich die Agrarbranche vermehrt auf klimabedingte Wetterextreme einstellen. Auf der anderen Seite bleibt die weltweite Nachfrage nach qualitativ hochwertigen Lebensmitteln weiter steigend.
Für das aktuelle Geschäftsjahr 2021 gehen wir trotz aller Unsicherheiten von einem Umsatz auf dem hohen Vorjahresniveau aus.“